Wußtest du, dass Minze bei Kopfschmerzen für Linderung sorgt oder das Melisse gegen Herpesbläschen wirkt? Auch kulinarisch haben beide Kräuter einiges zu bieten. Im folgenden Blogbeitrag erfährst du mehr zur Heilwirkung und kulinarischem Einsatz in der Küche.
Pfefferminze (Mentha x perita)
Pfefferminze ist nicht nur ein wichtiges Würz- und Teekraut sondern auch eine wertvolle Heilpflanze als Tee kühlt sie von innen und als Hydrolat auf die Haut gesprüht auch von außen, lindert Kopfschmerzen und Übelkeit,
Wichtige Inhaltsstoffe sind: ätherische Öle (u.a. Menthol), Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide
Anwendungen in der Naturheilkunde
Pfefferminztee
Der Pfefferminztee ist auch als Haustee sehr beliebt. Wenn dieser allerdings als Heilmittel genutzt werden soll, sollte man ihn nicht tagein tagaus als Alltagstee trinken, sondern nur ab und zu, sonst wirkt er nicht mehr.
Zutaten:
- 1 TL getr. Blätter oder 4 TL frische Blätter
- 150ml Wasser
Zubereitung:
Die Blätter mit 150ml kochendem Wasser übergiessen. Zehn Minuten ziehen lassen und dann abseihen. Den Tee warm und schluckweise trinken.
Anwendung:
Pfefferminztee kann bei Kopfschmerzen, Magenschmerzen und Übelkeit helfen. Ein starker Tee-Aufguss (4fache Menge Minzeblätter und doppelte Menge Wasser) kann auch als Badezusatz gegen Erkältungen und Nervenschmerzen oder für Stirnumschläge gegen Kopfschmerzen angewandt werden.
Hinweis:
Die Verwendung von Kräutern Ersetzen keinen Arztbesuch! Am besten die Verwendung vorab mit einer Ärztin oder einem Arzt abklären.
Minze-Balsam
Minz-Öl-Mazerat (Öl-Auszug)
Das Minz-Öl-Mazerat ist Grundlage für den Balsam. Du kannst es entweder herstellen als:
Kaltauszug (zu bevorzugen):
Frische (1-2h antrocknen lassen) oder getrocknete Minzeblätter in ein verschließbares Gefäß geben und mit Pflanzenöl übergießen, das Kraut muß vollständig mit Öl bedeckt sein. Das Gefäß verschließen, kräftig schütteln und für 14 Tage an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen. 1X täglich schütteln.
Nach 14 Tagen das Öl Abseihen (Serviette oder Kaffeefilter in einem Sieb) und wiederum in ein gut verschließbares Gefäß abfüllen und mit Datum beschriften.
…..oder als:
Warmauszug (wenn es schnell gehen muß):
Frische oder getrocknete Minzeblätter und Pflanzenöl in einen Topf geben und für 45 Minuten bei max. 70° erwärmen. Abkühlen lassen, abseihen und in möglichst dunkle Schraubgläser oder Flaschen abfüllen.
Minzebalsam herstellen
Zutaten:
- 50 ml Minz-Öl-Mazerat
- 3 g Bienenwachs
- 5 Tropfen ätherisches Pfefferminzöl
Zubereitung:
Öl und Wachs unter Rühren in einem Wasserbad erwärmen, bis das Wachs geschmolzen ist. Ätherisches Pfefferminzöl hinzufügen und verrühren. Die flüssige Masse in ein sauberes Schraubglas füllen.
Anwendung:
Bei Erkältungsanzeichen 2-3-mal am Tag Brust und Rücken mit dem Balsam einreiben und den Körper warmhalten.
Bei (beginnenden) Kopfschmerzen den Balsam auf die Schläfen auftragen.
Hinweis:
Der Minze-Balsam ist wegen des enthaltenen ätherischen Öls nicht für Kinder unter 2 Jahren geeignet!
Verwendung in der Küche
Joghurtgetränke werden zum Beispiel in der arabischen Küche zusätzlich mit Minze aromatisiert.
Minze eignet sich durch ihren kühlenden Effekt vor allem für kalte und lauwarme Speisen und Getränke.
Rezept für Bulgursalat mit Minze und Melisse
Zutaten:
- 300g Bulgur
- 1 kleine Zucchini
- 1 Paprika
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 2 Stengel Minze, 2 Stengel Melisse
- Salz, Pfeffer
- 3 EL Tomatenmark, 2 EL Olivenöl, 1 EL Weißweinessig
Zubereitung:
Bulgur, wie auf der Verpackung empfohlen kochen und abtropfen. Zwiebel, Zucchini und Paprika klein schneiden und in einer Pfanne braun bzw. kross anbraten. Bulgur und gebratenes Gemüse in eine Schüssel geben und vermischen. Aus Tomatenmark, Olivenöl und Essig ein Dressing mischen und zum Bulgur-Gemüse geben. Minze- und Melisseblätter von den Stengel streifen, sehr fein hacken und zum Bulgur-Gemüse geben. Den Salat mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Guten Appetit!
Melisse (Melissa officinalis)
Auch dieses aromatische Teekraut ist eine tolle Heilpflanze .
Sie enthält ätherische Öle ( Thymol, Citronella, Citral), Bitterstoffe, Gerbsäure, Gerbstoffe, Glykoside, Harz, Saponine und wirkt antibakteriell, aufmunternd, beruhigend, entspannend, fungizid, krampflösend, kühlend, schmerzstillend, schweißtreibend und sogar virushemmend.
Anwendung in der Naturheilkunde
Als Tinktur, Ölauszug für Salben oder Balsame und als Teekraut kann Melisse bei Angstzuständen, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Blähungen, Erkältung, Fieber, Herpes, Kopfschmerzen, Magenkrämpfen, Menstruationsbeschwerden, Nervosität, Schlafstörungen und Unruhezuständen helfen.
Melissentee
Zutaten:
- 1 TL getr. Blätter oder 4 TL frische Blätter
- 150ml Wasser
Zubereitung:
Die Blätter mit 150ml kochendem Wasser übergiessen, 10 – 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen.
Melissentinktur
Als Tinktur bezeichnet man einen Heilpflanzen-Auszug, wobei mithilfe von hochprozentigem Alkohol aus Pflanzenteilen arzneiliche Wirkstoffe herausgelöst werden. Den Vorgang nennt man Extraktion (vom lateinischen „extrahere“, herausziehen). Das Wort Tinktur kommt vom lateinischen „tinctura“, gefärbt, weil sich der Alkohol während des Extraktionsvorgangs durch die ausgezogenen Stoffe verfärbt.
Zutaten:
- 1 Hand voll frische Melissenblätter
- ca. 100 ml Vodka 40%
Zubereitung:
Die Melissenblätter zerkleinern und mit einer kleinen Menge Vodka in einem Mörser zerreiben. Die angemörserte Masse in ein Schraubglas geben und mit Vodka auffüllen bisalle Pflanzenteile bedeckt sind.
Das Gemisch an einem dunklen Ort ca. 3 Wochen ruhen lassen und 1x täglich schütteln. Nach 3 Wochen das Gemisch abseihen und in dunkle Flaschen mit Pipetten- oder Tropfaufsatz umfüllen.
Anwendung:
Bis zu 3x täglich bei Unruhezuständen, Schlafstörungen, Bauchschmerzen 10 – 20 Tropfen Tinktur in ein Glas Wasser geben und über den Tag verteilt trinken.
Zur Behandlung von Herpesbläschen 2-5 Tropfen Tinktur auf ein Kosmetikpad oder Wattebausch geben und die betroffene Stelle mehrmals täglich damit betupfen.
Verwendung in der Küche
Melisse verfeinert mit ihrem Zitronenaroma nicht nur Süßspeisen, sondern auch pikante Gerichte. In der Küche werden die die Blätter sowie ihre Triebspitzen vor allem frisch verwendet.
In getrocknetem Zustand sind sie nur bedingt als Gewürz geeignet, da sie nur noch sehr wenig bis kein ätherisches Öl aufweisen.
Um das Aroma bestmöglich zu erhalten, sollten Melissenblätter nicht mitgekocht, sondern erst kurz vor dem Servieren beigemengt werden. Melisse harmoniert außerdem hervorragend mit Minze.
Rezept für Haferbratlinge mit Melisse-Minze-Joghurtsoße
Zutaten für 6 Bratlinge:
- 150g Haferflocken
- 100 ml warmes Wasser, 2 EL Senf, 2 EL Tomatenmark, Salz, Pfeffer
- Öl zum Braten
Zubereitung der Bratlinge:
Haferflocken in eine Schüssel geben, mit dem warmen Wasser übergießen und 10 Minuten quellen lassen. Danach den Senf und das Tomatenmark dazu geben und unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Bratlinge von beiden Seiten in der Pfanne braun anbraten.
Zutaten für die Melisse-Minze-Joghurtsoße:
- 150 g Joghurt oder Sojajoghurt
- 2 Stengel frische Melisse oder 2 El getr. Melisse
- 2 Stengel frische Minze der 2 EL getr. Minze
- Salz und Pfeffer
Zubereitung der Melisse-Minze-Joghurtsoße:
Die Blätter der frischen Kräuter von den Stengeln zupfen und fein schneiden oder rebeln. Ggf. getrocknete Kräuter fein reiben. Die Kräuter zum Joghurt geben und mit Salz und Pfeffernach Gusto abschmecken.
Die Bratlinge am besten noch warm mit der kalten Melisse-Minze-Joghurtsoße servieren.
Guten Appetit!