Hagebutten – wie du die wertvollen Früchte der (Wild-)Rose im Herbst verwenden kannst

Es ist Hagebuttenzeit! Fast überall an den Wegesrändern leuchten uns jetzt die roten Früchte der Wildrosen entgegen. Sie bieten nicht nur Wildtieren wertvolle Nahrung, sondern auch uns Menschen. Ihr hoher Vitamin C Gehalt leistet einen wichtigen Beitrag zur Immunstärkung und somit der Gesunderhaltung in der kalten Jahreszeit.

Allgemeines

Die Hagebutte ist keine eigenständige Pflanzenart. Alle Wildrosen und auch einige Gartenrosen bilden Hagebutten aus. In Küche oder Hausapotheke können alle Hagebutten verwendet werden, da diese ungiftig sind. Im Gegensatz zu den Gartenrosen, die oft gar keine Früchte bilden, liefern Wildrosen in der Regel schönere und zahlreichere Hagebutten. In der freien Natur in Deutschland sind vor allem die Hundsrose (Rosa canina) und die Weinrose (Rosa rubiginosa) präsent.

Der Name Hagebutte setzt sich übrigens aus dem Wort Hag, welches ein altes Wort für Hecke und dem Wort Butte, welches ein altes Wort für ein rundes Gefäß ist zusammen.

Botanisch gesehen ist, die Hagebutte eine Sammelfrucht, die viele kleine Nüsse enthält. Diese Nüsschen der sind mit feinen, widerhakenbestückten Häärchen bedeckt, die bei Hautkontakt Juckreiz hervorrufen.

Reife und Erntezeit

Von September bis Oktober werden die roten Hagebutten der verschiedenen Rosen reif.
Geerntet werden sollten sie, solange sie noch fest sind.

Haltbarmachung durch trocknen

Frisch geerntet sollten die Hagebutten zum trocknen zeitnah verarbeitet werden.

Dafür werden Stiel- und Blütenansatz entfernt…

… die Hagebutten halbiert und zum Beispiel auf einem Backblech ausgebreitet.

Das Backblech sollte für ca. 2- 3 Wochen an einem trockenen und dunklen Ort verbleiben. Wenn die Hagebutten komplett durch getrocknet sind, können sie in einem luftdichten Schraubglas aufbewahrt werden. Sie halten sich so ca. 2 Jahre und können für Tee verwendet oder zu Pulver weiterverarbeitet werden.

Verwendung in der Hausapotheke

Hagebutten gehören zu den wertvollsten Wildfrüchten. Sie enthalten sehr hohe Werte der Vitamine A, C und E. Der durchschnittliche Vitamin C-Gehalt liegt bei 1030 mg/100g und übertrifft dabei den der Zitrone um das Zwanzigfache. Dieser hohe Vitamingehalt sorgt für die Mobilisierung der Abwehrkräfte. Deshalb wird die Hagebutte gern zur präventiven und zur unterstützenden Behandlung bei Erkältungen genutzt. Neben den Vitaminen ist auch der hohe Gehalt an den wertvollen Mineralien Kalzium und Magnesium gesundheitlich sehr nutzbringend, da diese für Herz, Knochen und Muskeln unentbehrlich sind.

Weitere wertvolle Pflanzenstoffe bieten nachweislich Schutz vor Krebs, Diabetes und Bluthochdruck. Dazu gehört das Carotinoid Lycopin, welchem präventive Effekte zur Verhinderung und Behandlung von Osteoporose und krankhaften Veränderungen der Netzhaut nachgesagt werden. Die Inhaltsstoffe der Früchte hemmen nachweislich Entzündungsprozesse, weshalb sie erfolgreich zur Behandlung von Gelenkbeschwerden und Arthrose eingesetzt werden. Des weiteren wurde festgestellt, dass durch den Genuss von Hagebutten die Knorpelzellen geschützt werden. An der Heilwirkung sind neben Vitaminen und Mineralien vor allem die in den Fruchtschalen enthaltenen Galaktolipide und Triterpensäuren beteiligt.

Hagebuttentee zu Heilzwecken verwenden

Zutaten:

  • 1 EL frische oder 1/2 EL getrocknete Hagebutten
  • 250ml Wasser

Zubreitung:

  • Hagebutten in eine große Tasse füllen
  • kochendes Wasser darüber gießen
  • 15 Minuten ziehen lassen

Anwendung und Wirkung:

Hagebuttentee wirkt entzündungshemmend, fiebersenkend und schmerzlindernd, zusätzlich stärkt er Dank des hohen Vitamin C Gehaltes das Immunsystem und die körper-
eigenen Abwehrkräfte. Vor allem das Galaktolipid macht Hagebuttentee zu einem wirksamen Mittel zur Linderung von Gelenkentzündungen.
Nach einer überstandenen Erkältung hilft er dabei, wieder zu Kräften zu kommen und ganz gesund zu werden. 
Hagebuttentee wirkt außerdem entwässernd und eignet sich als Muntermacher bei Winter-melancholie und Frühjahrsmüdigkeit.

Hagebuttenpulver als Vitamin C Lieferant zur Immunstärkung

Hagebuttenpulver wird durch die Pulverisierung getrockneter Hagebutten gewonnen. Es enthält alle Inhaltsstoffe der Hagebutte und kann als Nahrungsergänzungsmittel zum Beispiel Speisen, wie Müsli, Joghurt, Suppen usw. zu gefügt werden.

Hagebutten-Oxymel als Erkältungstrunk

Aus frischen schon weichen frischen Hagebutten, Honig und Apfelessig auch ein Oxymel herstellen und so ebenfalls die Kraft der Samen konservieren. Dafür Hagebutten mit Honig und Essig im Verhältnis 1:3:2 vermengen und für 3 Wochen in einem Schraubglas im Kühlschrank lagern. Danach kannst du die Flüssigkeit abseihen und als Kur 1 EL pro Tag mit Wasser verdünnt vor dem Frühstück zu dir nehmen. Ein Schritt für Schritt Tutorial und mehr Informationen zu Oxymel findest du hier.

Verwendung in der Küche

Die Hagebutte kann nicht als Ganzes verspeist werden. Lediglich die Fruchtschalen werden verwendet. Sie kann roh geknabbert, ins Müsli geschnitten, oder als Tee aufgegossen werden.
Gekocht und passiert ergeben Hagebutten ein geschmeidiges Mus, welches sich hervorragend sowohl zu süßen als auch zu herzhaften Leckereien weiter verarbeiten läßt.

Das tolle an der Hagebutte ist, das das enthaltene eigentlich hitzeempfindliche Vitamin C durch die ebenfalls enthaltenen Flavonoide und Fruchtsäuren geschützt wird und so auch nach Erhitzen erhalten bleibt. Hagebuttenmus ist zum Beispiel eine wunderbare Grundlage für Hagebutten-Ketchup. Dieser Ketchup hält gesund und schmeckt auch Kindern.


Das Rezept und eine Anleitung zur Herstellung von Hagebutten-Ketchup und Hagebutten-Likör findest du hier.

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