Lindenfrüchte-Kakao – eine einheimische Alternative

Wusstest du, dass du die grünen noch unreifen Früchte der Linde zu einem Kakaoähnlichen Pulver verarbeiten kannst? Jetzt kannst du dich mit den Früchten bevorraten. Wie das geht, erfährst du im folgenden Blogbeitrag!

Die Linde – ein kleines Porträt

Bei der Pflanzengattung der Linden (Tilia) handelt es sich um Laubbäume.
Je nach Art kann die Linde bis zu 40 Meter hoch werden. Man kann sie unter anderem an dem geraden Stamm, der ausladenden Krone und vor allem an den herzförmigen Blättern gut erkennen.
In Mitteleuropa sind Sommerlinde und Winterlinde, die am häufigsten verbreiteten Arten. Sie unterscheiden sich durch wenige Details: die Blätter der Sommerlinde sind gleichmäßig grün gefärbt, größer (Handteller groß), auf Blatt-Unter- und Oberseite flauschig behaart und die Verdickungen der Blattnerven auf der Blattunterseite sind hell crémefarben. Die Blätter der Winterlinde dagegen sind glatt, blau-bis graugrün und deutlich kleiner als die der Sommerlinde. Zu dem ist Blattoberseite nicht behaart und die Verdickungen der Blattnerven auf der Blattunterseite braun.

Bei der Sommerlinde sind die Verdickungen der Blattadern auf der Blattunterseite hell crémefarben. Bei der Winterlinde sind diese Verdickungen hell- bis dunkelbraun.

Lindenfrüchte

Die sich aus den Lindenblüten entwickelnden Früchte sind kleine Nussfrüchte. Wie die Blüten besitzen sie alle ein kleines, längliches Hochblatt, welches als Flugsegel zur Verbreitung der in den Nüsschen befindliche Samen dient.

Das Aussehen der Früchte ist abhängig von der jeweiligen Linden Art. das Spektrum reicht von Ei-förmig gräulich/filzig behaart bis grün und kugelig. Unabhängig von der Art sind die Früchte ca 8 – 11 mm im Durchmesser groß. Wichtig für die Verarbeitung zu „Kakao-Pulver“ ist die Ernte im noch unreifen Zustand.

Unreife Früchte der Silber-Linde

Verarbeitung der Linden-Früchte

Wie schon erwähnt ist der richtige Erntezeitpunkt wichtig für die Herstellung des Pulvers, welches als Basis für den Linden-Früchte-Kakao dient. Grün und fest ca. 4 Wochen nach der Blüte (bis ca. Ende August) können die unreifen Früchte dafür geerntet werden.
Die Früchte kannst du sofort verarbeiten oder für die spätere Verwendung einfrieren.

Als erstes müssen die Linden-Früchte von den Stielen befreit werden….

… danach werden die Früchte für ca. 10 Minuten bei mittlerer Hitze in einer Pfanne ohne Fett geröstet.

Die gerösteten Früchte werden in der Kaffeemühle oder im Mixer zu einem Pulver gemahlen

Um ein möglichst feines Pulver zu erhalten sollte es zwischen den Mahlvorgängen gesiebt werden.

Für das „Kakao“-Getränk kannst du das Pulver mit heißem Wasser, Milch oder Pflanzendrink aufbrühen.
2 – 3 TL Pulver auf 150 ml Flüssigkeit habe ich dabei als schmackhaft empfunden.
Das „Kakao“aroma entfaltet sich im abgekühlten Getränk.
Durch Gewürze, Honig oder Zucker läßt sich der Geschmack beliebig variieren.

Die Inspiration für diesen Blog-Beitrag und das Rezept habe ich aus dem Buch „Tasty Tree – Leckeres von Bäumen“ von Victoria Lorenz (persönliche Empfehlung, keine Werbung!)

Die Zubereitung des Pulvers hat mir persönlich Spaß gemacht und das Getränk hat mir mit etwas Honig gesüßt sehr gut geschmeckt.

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2 Gedanken zu „Lindenfrüchte-Kakao – eine einheimische Alternative“

  1. Was bedeutet „aufbrühen“ genau?
    Reicht es, das Pulver mit kochender Flüssigkeit zu übergießen,
    oder darf es nicht mehr kochend sein,
    oder muss es mit der Flüssigkeit zusammen einmal oder länger aufgekocht werden,
    oder ist das irrelevant?
    Vielen Dank schon mal.

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    • Hallo Tom, also ich habe das Pulver mit kochendem Wasser übergossen und ca. 10 Minuten ziehen lassen.
      Ich wüßte nicht, dass die genaue Wassertemperatur wie bei Tee eine Rolle spielt 🙂

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