Kreatives Papier-Upcycling: Dekogirlande aus Illustrierten und Werbebroschüren

Du brauchst:

• (kostenlose) Illustrierte, Werbebroschüren oder Prospekte
• Papierschere
• Klebestift (am besten aus recyceltem Plastik und lösungsmittelfrei)

Und so wird es gemacht:

Suche dir Seiten mit viel farbiger Fläche aus
den Zeitschriften und trenne sie heraus

Schneide die Seite in ca. 1 cm breite Streifen

Wenn du magst kannst auch Muster oder Bilder verwenden

Je mehr farbige Streifen du hast, desto bunter, abwechslungsreicher und auch länger wird deine Papiergirlande

Schneide die Streifen in gleich lange Stücke von ca. 12 cm ….

… klebe die Streifen in Ringe und verbinde sie wie Kettenglieder miteinander

… und schneller als gedacht, ist die Girlande auch schon fertig 🙂

Vorsicht Suchtgefahr wenn ihr mit Kindern bastelt – Kinder lieben es, diese Girlande zu basteln, denn schnelle Ergebnisse sind fast garantiert. Schnell ist das ganze Zimmer damit dekoriert.

Kostenlose Prospekte und Werbebroschüren – Fluch oder Segen?

Ich gebe zu, ich lese gern kostenlose Prospekte und Werbebroschüren aus Drogerien, Supermärkten und informiere mich über Trends und neue Produkte. Da ich schon berufsbedingt auch viel am Computer sitze, empfinde ich das blättern als angenehme Abwechslung zum scrollen bei der Informationsbeschaffung.

Vorab ein paar Hintergrundfakten zum Thema Papierverbrauch und Recycling:

Prospekte, Broschüren und Handzettel gehören zu den am meisten verbreiteten Werbemitteln in Deutschland. Für die Mehrheit der Konsumenten spielen sie weiterhin eine wichtige Rolle bei der Informationsbeschaffung. 1) Mehr als 28 Milliarden Werbeprospekte landen jährlich allein als Wurfpost in den Briefkästen deutscher Haushalte – eine enorme Papierflut. Dennoch landen die meisten Exemplare ungelesen im Mülleimer. 2)
Dank Aktionen der deutschen Umwelthilfe und des Vereins „Letzte Werbung“ e.V. steigt der Druck auf die Hersteller und Vertreiber. 3)
Die Baumarktkette Obi verzichtet bereits seit Juni 2022 auf gedruckte Prospekte, Rewe folgt dem Beispiel ab Juli 2023 und steigt ebenso auf rein digitale Angebote um. 1) und 2)

So weit so gut?

Doch obwohl in Deutschland die Recyclingquote von Papier (2019: 78%) und ebenso der Anteil von Altpapier bei der Frischpapierherstellung (2019: 66,2%) stetig zu nimmt, steigt der Gesamtpapierverbrauch pro Kopf trotz Digitalisierung weiter Jahr für Jahr. 4)
Einen großen Anteil an diesem Trend hat einerseits die Zunahme des Online-Handels andererseits aber auch der steigende Bedarf an nachhaltigen, papierbasierten Verpackungen. 4)
So verbrauchen allein wir Deutschen pro Jahr etwa 20 Millionen Tonnen Papier. Laut Angabe des Verbandes Deutscher Papierfabriken ist das so viel Papier, wie die Kontinente Südamerika und Afrika zusammen verbrauchen! 4)
Zum Vergleich der pro Kopf Verbrauch: 2011 waren es etwa 235 Kilogramm. 2018 waren es bereits 250 Kilogramm – für Küchenrollen, Pappbecher, Werbeprospekte, Druckerpapier, Taschentücher und vieles mehr. Der weltweite Durchschnitt liegt bei etwa 57 Kilogramm. Nur China, die USA und Japan verbrauchen mehr Papier. 42))
Mein Fazit: wir müssen unseren Gesamtverbrauch an Papier deutlich senken, zum Wohle unserer Umwelt und des Klimas!

Wie gehe ich persönlich damit um?

Ich versuche meinen persönlichen Lebensstil so weit wie möglich nach der 5-R-Regel zu gestalten:

• refuse = vermeide,
• reduce = reduziere
• reuse = wieder verwenden
• repair = repariere
• recycle = recycel

in dieser Reihenfolge und Gewichtung. Wie hieraus und meinen Blogartikeln, Tutorials und Workshopangeboten vielleicht zu erkennen ist, stehe ich neben der DIY- auch der Zero-Waste-Bewegung sehr nahe.

Wie ich die 5-R-Regel bei Werbeprospekten und Co. anwende:

• 1. Refuse/ vermeide:
  Ich vermeide kostenlose Einwurfprospekte durch einen „Keine Werbung“- Aufkleber am Briefkasten – kostenlose Aufkleber gibt es bei Letzte Werbung, sie unterstützen auch mit Gegenmaßnahmen, falls diese ignoriert werden
• 2. Reduce/reduziere:
  In Drogerien und bei Veranstaltungen etc. blättere ich Prospekte und Broschüren vor Ort durch und nehme nur Exemplare mit, die mich wirklich interessieren
• 3. Reuse/wieder verwenden:
• Ich gebe Broschüren, Illustrierte oder Prospekte weiter an interessierte Verwandte, Freunde und Bekannte.
• Ich nutze so oft wie möglich Altpapier und Kartons für eigene kreative Projekte und in meinen Workshops, statt neue Bastelpapiere oder Kartonagen zu kaufen.
• Wenn ich online bestelle, schaue ich, ob der Versender eine Pfandversandbox (Memo Versand) anbietet oder mit repacket (gebrauchte Versandkartons werden wieder verwendet) kooperiert
• Packpapier aus Versand nutze ich für Schnitte und Skizzen – Kleinere Versandkartons hebe ich teilweise auf und nutze sie verschönert als Geschenkverpackung oder Utensilo.
• Große Kartons (wenn diese nur wenig und nur schwarz bedruckt sind), nutze ich im Garten zum mulchen beim anlegen neuer Beete.
• Alte und ausgelesene Bücher gebe ich an Freunde, Verwandte, Bekannte weiter oder in Sozialkaufhäuser, Umsonstläden, Verschenke-Regale.
• 4. Repair/repariere:
  kaputte Bücher, die ich behalten oder weitergeben möchte, klebe ich
• 5. Recycle/recycle:
  alles was von 1 – 4 nicht möglich ist, landet in der Altpapiertonne.

Wie oben erwähnt, versuche ich nach der 5-R-Regel zu leben. Oft gelingt es mir, manchmal aber auch nicht. Ich sehe sie eher als Leitfaden, denn als Dogma ;).

Quellen:
1) https://www.channelpartner.de/a/mehrheit-schaut-woechentlich-in-werbeprospekte,3692747
2) https://www.zeit.de/news/2022-07/27/auch-rewe-will-ab-mitte-2023-auf-werbeprospekte-verzichten?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.startpage.com%2F
3) https://www.supermarkt-inside.de/keine-werbeprospekte-mehr-in-den-briefkaesten/
4) https://wir-lieben-recycling.de/recycling-in-zahlen/altpapier/

Fühlst du dich inspiriert oder hast du weitere Anregungen zum Thema Papiergebrauch und Wiedervendung, dann hinterlasse mir doch gern einen Kommentar!