Waschbare Slipeinlagen – Wie du bedenkliche Inhaltsstoffe aus deiner Monatshygiene fernhalten und deinen Müllberg reduzieren kannst

Hast du dir schon mal Gedanken über die Inhaltsstoffe oder über die Umweltauswirkungen deiner Monatshygiene gemacht? Es gibt Frauen die nie welche tragen, andere hin und wieder, andere sogar täglich: Slipeinlagen. Ob zum Schutz der Unterwäsche oder um das morgendliche Frischegefühl länger zu behalten – sie müssen dabei besondere Anforderungen erfüllen. Zum Beispiel Schweiß, Ausfluss, kleine Urinmengen oder gar geringe Mengen an Menstruationsblut aufsaugen. Viele Frauen greifen dann zu Wegwerfartikeln, um es praktisch und einfach zu halten. Leider geschieht dies auf Kosten der Umwelt und der eigenen Gesundheit.

Slipeinlagen enthalten kleinste Plastikpartikel in Form von Beschichtung, Superabsorber und Klebestreifen. Diese führen zur Reduktion der Atmungsaktivität deiner Haut – mögliche Auslöser von Irritationen, Reizungen oder sogar von Pilzinfektionen. Denn die Vagina besteht zum größten Teil aus Schleimhäuten und ist somit ein stark resorbierendes Organ, das Schadstoffe leicht aufnehmen kann.

Bedenkliche Inhaltsstoffe in Slipeinlagen

Dioxin, Weichmacher und andere Chemikalien

Monatshygiene wird mittlerweile in regelmäßigen Abständen von unabhängige Prüfinstituten und Konsumentenschutzorganisationen untersucht. Wenn auch in geringen Mengen werden dabei immer noch problematische Stoffe gefunden. Die meisten in den Produkten gefundenen Rückstände entstehen übrigens durch Rohstoffkontaminierung.

Phthalate – also Weichmacher wurden laut den Ergebnissen des deutschen „Test-Magazins“ aus dem Jahr 2011 in der Klebefolie von Slipeinlagen gefunden. Das Kritische an Weichmachern ist, das sie wie Hormone wirken können und die Fruchtbarkeit beeinflussen. Die Bedenklichkeit von Weichmachern wird mittlerweile durch eine große Anzahl von Studien bestätigt.

Halogenorganische Verbindungen und Dioxin sind Rückstände des Bleichprozesses mit Chlor und können ebenfalls Allergien und Reizungen der Haut auslösen.

Duftstoffe sind ebenfalls künstliche Chemikalien, die einigen Produkten zu gesetzt werden. Sie können ebenfalls zu Allergien und Hautreizungen führen können.

Fazit:

Auch wenn alle Substanzen deutlich unter den vorhandenen Grenzwerten liegen, ist noch immer unklar, wie sich eine Kumulation (allmähliche Anhäufung) der Substanzen auf unseren Körper auswirkt. Wir nehmen schließlich verschiedene Schadstoffe über die Luft, die Haut (z.B. in Form von Kleidung oder Kosmetik) oder über die Nahrung auf. Und das ist sehr individuell und zu dem in unterschiedlichen Zusammensetzungen. Das heißt im Klartext, das bisher noch nicht wirklich erforscht ist es, wie sich diese Gesamtmenge an möglicherweise schädlichen Substanzen auf unseren Körper auswirkt.

Hier noch der Link zum aktuellen (07.11.2022) Testergebnis von Binden und Slipeinlagen in“Ökotest“: https://www.oekotest.de/kosmetik-wellness/Binden-und-Slipeinlagen-im-Test-Wie-schlagen-sich-Always-Jessa-Co-_13216_1.html

Und dann ist da noch die Sache mit dem Müll

Allein in der EU werden jährlich fast 50 Milliarden Menstruationsprodukte verbraucht und weggeworfen! Problematisch ist dieser riesige Müllberg u.a., weil der Großteil der konventionellen Tampons, Slipeinlagen und Binden Plastik enthält. Und das braucht bis zu 500 Jahre, um zu verrotten.
„In vielen Ländern gilt das Verbrennen von Kunststoff als Entsorgungsoption. Passiert dies außerhalb geeigneter Anlagen und ohne dass die Abgase gefiltert werden, gelangen zum Teil hochgiftige Substanzen in die Umwelt: krebserregende Dioxine und Furane genauso wie Quecksilber, Cadmium oder Blei. Anlagen zur Müllverbrennung müssen Abgasgrenzwerte einhalten, sind jedoch nicht in der Lage, die Schadstoffe restlos herauszufiltern. Zusätzlich entstehen CO2-Emissionen. Die verbliebenen Schadstoffe finden sich im Filterstaub, in der Asche und anderen Nebenprodukten, die auf Deponien landen. Oder sie werden Zement oder anderen Baustoffen zugefügt und gelangen in die Umwelt. Die Verbrennung von Kunststoffen ist so energieineffizient wie kostenintensiv. Sie erfolgt unter beschönigenden Bezeichnungen wie „Thermisches Recycling“, „Ersatzbrennstoff (EBS)“ und „Energie aus Abfall“, auch „waste-to-energy“ genannt.“ (https://www.boell.de/de/2019/05/27/abfallentsorgung-hinter-den-kulissen-der-ungeloesten-plastikkrise)

Dein persönlicher Perioden-Müllberg

Eine kleine Rechenübung:
Wie viele Tampons, Binden und Slipeinlagen landen während deines monatlichen Zyklus im Müll? Multipliziere die Zahl mit 12, um auf deinen Zyklusmüll in einem Jahr zu kommen. Die Fortgeschrittenen unter euch können dann noch schätzen, wie viele Jahre sie ihre Periode noch haben werden und die Zahl dann damit multiplizieren. Zu dem tragen viele Frauen Slipeinlagen auch noch während und nach der Menopause!
Du siehst, da kommt eine Menge zusammen!

Kein Grund zu verzweifeln oder den Kopf in den Sand zu stecken

Denn es gibt mittlerweile und zum Glück Alternativen, wie Menstruationstassen, Perioden-unterwäsche, waschbare Slipeinlagen und Binden zu kaufen. Zum Beispiel hier und hier.

Eine weitere Alternative: selber machen!

Waschbare Slipeinlagen kannst du mit etwas Geschick selber nähen.
Den Link zu den Schablonen hierfür findest du in meinem Shop. Wenn du etwas mehr Anleitung benötigst, findest du hier mein E-Book zum herunterladen ebenfalls in meinem Shop.

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